Streit um Libeskind Wolkenkratzer in Warschau

Streit um Libeskind Wolkenkratzer in Warschau
Streit um Libeskind Wolkenkratzer in Warschau

In der polnischen Hauptstadt sorgt zur Zeit ein Bauprojekt für kontroverse Diskussionen. Dabei soll Warschau um eines der modernsten Gebäude Europas erweitert werden. Dagegen streuen sich hingegen Anwohner und Bürgerinitiativen, welche das Stadtbild der Metropole in Gefahr sehen. Eigentlich ein „ganz normaler“ Zustand, welcher auch in anderen Städten Europas vorzufinden ist, wäre da nicht der Schöpfer des umstrittenen Wolkenkratzers, Daniel Libeskind, einer der gefragtesten Star Architekten der Welt.

An ihm und seinen Bauplänen scheiden sich in Polen dieser Tage die Gemüter. Die eigentliche Baustelle im Zentrum Warschaus erlebt indes ein Hin und Her. Nachdem sich die Baufirma aus finanziellen Schwierigkeiten befreien konnte und mit dem Bau beginnen wollte entzog ein Gericht dem Projekt die Baugenehmigung. Nach mittlerweile mehrjährigem Gerangel ist das Kostenbarometer des Gesamtprojektes mittlerweile immerhin schon auf 40 Millionen Euro angestiegen, ohne dass der geplante Bau auch nur ansatzweise Gestalt annehmen konnte. Daniel Libeskind verurteilt die Gegenwehr gegen das von ihm geplante Gebäude massiv. Immerhin soll Warschau durch das neue Hochhaus ein modernes Wahrzeichen erhalten, welches in enger Verbindung mit dem Nationalgefühl Polens steht. Im Volksmund nennt man Libeskinds Bauwerk schon heute Segel. Es soll die Form eines Adlerflügels tragen, der ebenfalls das Wappentier des Landes ist. Trotz aller Symbolik und nationaler Strahlkraft wollen sich die Bewohner des gegenüberliegenden Gebäudes am Warschauer Zentralbahnhof nicht mit den Plänen abfinden und reichten Klage ein, lieben aber zunächst erfolglos. Bei erfolgreicher Fertigstellung würde das Segel Hochhaus 194 Meter messen und über immerhin 54 Stockwerke verfügen.

Die architektonische Aufwertung des Warschauer Stadtbildes durch Daniel Libeskind würde Polens Hauptstadt ebenfalls weltweite Aufmerksamkeit bescheren. Immerhin ist der Star Architekt sonst in größeren Dimensionen tätig. So errichtete er das Jüdische Museum in Berlin und lieferte ebenso die Pläne für den Neubau des World Trade Centers am Ground Zero in New York. Libeskind hegt auch eine besondere Verbindung nach Polen. Er wurde 1946 in Lodz geboren und entstammt einer polnisch-jüdischen Familie, die 1957 nach Israel auswanderte.

Andreas Janßen

Datum: 26.10.2010

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