Die Lage beim Hochwasser in Polen spitzt sich dramatisch zu. Mit brachialer Gewalt drängt das Hochwasser in Polen und in den Nachbarländern Slowakei und Ungarn in die Flächen und Ebenen. An der Weichsel hat sich die Lage besonders negativ entwickelt: Die Weichsel konnte bei Sandomierz (Polen), ungefähr 200 Kilometer im Süden der Hauptstadt Warschau gelegen, die Sperren und Dämme durchbrechen. Die Folge: Bereiche der Stadt am rechten Ufer der Weichsel wurden wieder von den Wassermassen überflutet. Feuerwehrmänner und Soldaten der polnischen Armee, welche bis zum letzten Moment verzweifelt gemeinsam mit der Bevölkerung versucht hatten, die Wassermassen zu stoppen, sind wegen Lebensgefahr abgezogen worden, so berichtete die polnische Nachrichtenagentur PAP.
Polnischer Ministerpräsident in der Krise vor Ort
Heute Morgen machte sich der polnische Regierungschef Donald Tusk auf den Weg nach Sandomierz, um sich ein persönliches Bild von der Sachlage zu verschaffen. Gegenüber der Presse gab er an: „Die Situation hat sich verschärft“. Tusk verwahrt sich aber immer noch gegen die Ausrufung des Notstandes in der betroffenen Region. Zudem: Auch wenn die Regierung die Bevölkerung auffordert, die gefährdete Region zu verlassen, weigern sich viele Einheimische, ihr Hab und Gut zurück zu lassen.
Dramatische Szenen in der Slowakei, Beruhigung in Deutschland
In den Nachbarländern von Polen sieht es nicht besser aus: In der Slowakei stehen vor allen Dingen im Osten des Landes noch viele Gemeinden unter Wasser. Auch Ungarn zittert vor den Auswirkungen des Hochwassers. (Bislang) gute Nachrichten für Deutschland: Die Pegelstände im Hochwassergebiet der Oder in Brandenburg sind aktuell stabil, obwohl aus den Nebenflüssen große Wassermassen direkt in den deutsch-polnischen Grenzfluss gedrückt werden.
Christian Bathen
Datum: 06.06.2010
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Geschichte Polens
In Polens Geschichte kam es immer wieder zu Hochwasser.
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