Polen Ostern 2011 - Events, Sitten und Bräuche

Polen ist Ostern immer eine Reise wert. Entlang der Ostseeküste wird der Saisonauftakt mit vielen Attraktionen, Events und Sonderangeboten in den Hotels und Ferienwohnungen zelebriert. In Krakau setzt das 8. Festival Misteria Paschalia eine Brücke zwischen Klassik und Pop. Warschau widmet sich dem Warschauer Musikfestival dem 200. Geburtstag von Franz Liszt und dem 100. Todestag von Gustav Mahlers und lädt dennoch zum 15. Mal zum Beethoven-Festival ein. Wer Wagner liebt, wird nach Ostern in Polen wohl in Breslau verbringen. Zu Ostern begegnet man vielen Events in Polen.

Polens Osterpalmen sind Rekordhalter
Zwischen all den Festlichkeiten und Events zu Ostern in Polen vergisst der Einheimische seine Bräuche und Traditionen nicht. Ostern in Polen wird eher von heidnischen Kulten bestimmt und ist in erster Linie ein Fest der Familie. Nichtsdestotrotz beginnt auch in Polen die Karwoche am Palmsonntag. Neben dem Ei ist die Osterpalme ein Symbol zu Ostern. Man sagt der Osterpalme nach; ihre Größe und Beständigkeit wirke sich positiv auf die Lebenserwartung der Erbauer aus. In diesem Glauben entstand im vergangenen Jahr in Lipnica Murowana mit 35,1 Metern die höchste Osterpalme in Europa. Wer diesem Schauspiel, einem Geflecht aus Weidenruten, Blüten, Blättern, Gräsern und einem unglaublichen Farbenspiel, beiwohnen möchte, wird Ostern in Polen nach Kleinpolen reisen müssen. Auch in Masowien findet man vereinzelt diesen Brauch wieder.

Polens Hering – Fluch oder Segen zu Ostern
Während man in diesen Tagen überall an der Ostsee die Heringswochen kürt, folgt Polen einer anderen Tradition. In alten Zeiten galt der Hering in sauer eingelegten Soßen über den Winter hinweg als Delikatesse. Im Frühling hat man sich sprichwörtlich am „sauren Hering“ satt gegessen. Aus diesem Grund wird man zu Ostern in Polen dem Hering sinnbildlich an die Wand nageln bzw. spöttisch ihm ein Begräbnis zu Teil kommen lassen.

Polens Eier – Sinnbild für neues Leben
In den polnischen Sitten und Bräuchen zu Ostern wird man vergebens nach Verstecken für Osterhasen und Ostereier suchen. Die „Pisanki“, die Eier, werden reich und vor allem kunstvoll verziert. Im religiösen Glauben lassen viele Polen ihre Ostereier einen Segen zukommen. Mit diesen gesegneten Eiern finden allerlei Spiele statt. So soll unter anderem das dreifache Umrunden des Hauses mit einem gesegneten Ei dieses Haus zukünftig böse Geister fernhalten. In vielen Regionen, die noch heute slawische Spuren aufweisen, sind Eiertrudeln oder andere wettkampfartige Spielchen mit Eiern noch heute Brauchtum.

Polens Wasser – Reinigung der Seele oder einfach nur ein neckischer Spaß
Das Bespritzen der bevorzugt weiblichen Personen mit Wasser am Ostermontag ist ein Brauch, der nicht nur in Polen Anwendung findet. In vielen Fällen wird es als ein Reinigungsritual angesehen und soll die Weiblichkeit von ihren Sünden freisprechen. Auf das Peitschen mit Weidenruten wird heute weitestgehend verzichtet. Jedoch lieben es insbesondere Kinder und Jugendliche noch heute, auserwählte Frauen mit Wasser zu bespritzen.

Was bleibt, ist das Essen mit der gesamten Familie. Ostern in Polen beginnt mit der Familie am gesegneten Frühstückstisch, setzt sich über den berühmten Osterbraten und späteren Kuchen fort und findet vielfach mit Wurst, kaltem Braten, Brot und Wodka in den Abendstunden seinen geselligen Höhepunkt.