Volker Schlöndorff erhält Viadrina-Preis 2010

Der deutsche Erfolgsregisseur Volker Schlöndorff („Die Blechtrommel“) ist der neue Träger des Viadrina-Preis 2010: Der mit 2.500 Euro dotierte Preis wird für Verdienste um die deutsch-polnische Verständigung vergeben. Vergangenen Mittwoch wurde Schlöndorff an der Europa-Universität Frankfurt (Oder) mit dem Preis geehrt, der mittlerweile zum zwölften Mal verliehen wurde. Zum ersten Mal erhielt ein Vertreter des Filmgenres die begehrte Trophäe.

Regisseur Volker Schlöndorff war bei der Übergabe des Viadrina-Preises sehr gerührt und gab sich bescheiden angesichts der bisherigen Preisträger wie zum Beispiel Günter Grass, Adam Michnik und Tadeusz Mazowiecki. Der 71-Jährige Regisseur gab sich bescheiden in Bezug auf seine Verdienste um die Freundschaft zwischen Polen und Deutschland. Er die damals „einfach neugierig auf das Land Polen gewesen“ und konnte in Polen viele gute Freunde gewinnen.

Schlöndorff lernte Polen im Rahmen der Dreharbeiten für den mit dem Oscar prämierten Kinofilm "Die Blechtrommel" im Jahr 1978 kennen. Bei der Arbeit an diesem Film (für die es übrigens zur damaligen Zeit keine offizielle Drehgenehmigung gegeben hat), lernte Schlöndorff die Schönheit Polens kennen, wie er in seiner Rede bei der Preisverleihung betonte. Diese neu entdeckte Liebe kam in seinem späteren Film "Strajk" zum Vorschein. Dieser Film aus dem Jahr 2005 ist ein Porträt der Solidarnosc-Mitbegründerin Anna Walentynowicz.

Bis heute ist Schlöndorff Polen sehr verbunden: Seit 2003 unterrichtet der Filmemacher an der Filmschule in Warschau, die seinem Freund Andrzej Wajda gehört.

Als Laudator trat Polens Botschafter Marek Prawda bei der Preisverleihung auf. Er nannte den deutschen Erfolgsregisseur einen „Ausnahmekünstler, Gesellschaftskritiker und Filmdiplomat“, der als "Brückenbauer zwischen den Kulturen" den Preis mehr als verdient habe.